Seit November 2015 bin ich autorisierte Familientrainerin. Als Mutter* habe ich meinen privaten Erfahrungsschatz sozusagen verfünffacht. 😉 *(2001, 2003, 2005, 2011 Zwillinge)

Damals, im Jahr 2005 habe ich selbst an einem Familientraining teilgenommen und bin immer noch froh darüber. Dadurch konnte ich eine ganz neue Art der Erziehung entdecken. Und diese war so anders als die meines Elternhauses und meiner Umgebung – unserer Gesellschaft.

Vor dem Kurs hätte ich in manchen Situationen eine Entschlüsselungs-App gebraucht, um zu verstehen, was mein Kind gerade wirklich will, welche Sorgen, Gefühle oder Ängste es zu seinem Verhalten treiben. Durch den Gordon-Kurs habe ich Wege des Verstehens und eine andere Art der Kommunikation gefunden. Ich musste nicht mehr mit  Ablenkung, Belohnung, Strafe oder Lob „regieren“ bzw. reagieren.

Plötzlich fühlte sich die Erziehung leichter und natürlicher an. Streit und Konkurrenz unter den Kindern sanken rapide. Machtkämpfe gab es fast keine mehr. Und das Schönste: Die Kinder wurden kooperationsbereiter und zugänglicher für gemeinsame Lösungen. Das machte sie wiederum selbstbewusster und lebensvertrauender.

Und noch etwas beflügelte meine Zufriedenheit. Im Fragen-Wirr-Warr  ‚Hab ich das richtig gemacht?‘ ‚War ich eben zu streng, zu laut, doch ungerecht…?‘ ‚Sollte ich das nächste Mal besser…?‘ wo ich sonst nur so herumstrudelte, war ich klarer und freier.

Ich verstand! Es geht um die Bedürfnisse des Kindes. Na klar. UND es geht auch darum, wie ich für meine eigenen Bedürfnisse einstehen kann. Denn beides unter einen Hut zu bekommen, hatte ich bis dahin in Konflikten – wenn die unterschiedlichen Bedürfnisse aufeinander prallten – meist für unmöglich gehalten.

Daraus resultierte mein neues Motto: Es kann nur allen gut gehen. Jetzt halte ich es für meine Pflicht, auch für meine Bedürfnisse zu sorgen und damit dem Kind ein Vorbild zu sein, seine Empathie zu stärken, es für andere zu sensibilisieren.

Ja, durch diese neuen Sichtweisen und dem verbundenen Wandel habe ich mich dann entschlossen, eine Ausbildung zur Familientrainerin zu machen. Um auch anderen Eltern die Möglichkeit zu geben die Beziehung zu ihrem Kind/ihren Kindern in effektivere Bahnen zu lenken. Und – weil es mir viel Freude macht, mit Empathie und Humor die scheinbaren Unwägbarkeiten des Erziehungsalltags gemeinsam mit den Teilnehmer*innen zu entschlüsseln.

Auf hoffentlich bald.

Franziska